Tropische Kannenpflanzen – Vorsicht Rutschgefahr!

Pflanzen werden von Tieren gefressen und nicht umgekehrt. Ein wenig fremd und unheimlich mag es deswegen erscheinen, dass es einigen bizarr anmutenden Pflanzen gelungen ist, den evolutionären Spieß umzudrehen – fleischfressende Pflanzen fangen und verdauen Tiere, vorwiegend Insekten. Sie kommen in Lebensräumen vor, in denen Nährstoffe knapp aber Licht und Wasser reichlich vorhanden sind, wie zum Beispiel in Mooren, Heiden oder Sümpfen. Dabei beziehen sie die für Pflanzen lebenswichtigen Nährstoffe Stickstoff und Phosphor nicht aus dem Boden, sondern aus den verdauten Insekten. Klebrige und glitzernde Tentakel, Schnappfallen, glitschige Kannen – die Kreativität der Natur war schier grenzenlos in der Evolution der grünen Raubtiere …

Kakao – bittere Bohne und Kinderarbeit

Die Geschichte des Kakaos ist eng mit der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung des Menschen verbunden. Der wissenschaftliche Name des Kakaobaums lautet Theobroma cacao, was auf Griechisch „Nahrung der Götter“ (theo = Gott und broma = Nahrung) bedeutet. Botanisch wird der Kakaobaum den Malvengewächsen (Malvaeae) zugeordnet. Der Kakaobaum ist ein immergrüner Baum, der eine Höhe von 6 bis 12 Metern erreicht. Er gedeiht am besten in den Regenwaldregionen der Tropen in einem begrenzten geografischen Bereich von 20° nördlich und 20° südlich des Äquators. Botaniker vermuten, dass der Kakaobaum ursprünglich aus dem Quellgebiet des Amazonas in Südamerika stammt und sich von dort in zwei Hauptrichtungen verbreitet hat: im Norden bis nach Mittelamerika und im Osten durch das Amazonasbecken bis zu den Guayanas …

Straßenbau – der Regenwald wird geöffnet

Der Straßenbau und die Zerstörung tropischer Regenwälder sind eng miteinander verknüpft. Legale und illegale Straßen öffnen den Zugang zu Gebieten, die zuvor isoliert und schwer zu erreichen waren. Sobald ein Gebiet zugänglich ist, kann es von Holzfällern, Landräubern, Kleinbauern, Viehzüchtern, Bergleuten etc. besetzt und ausgebeutet werden. Etwa 95 % der Regenwaldzerstörung finden in weniger als fünf Kilometer Entfernung von einer Straße statt. Insbesondere große Straßenbauprogramme gehen oftmals einher mit enormen Regenwaldzerstörungen …

Kautschuk – das weiße Gold

Der Grundstoff für die Herstellung von Gummi ist der weiße Milchsaft (Latex) des Kautschukbaums Hevea brasiliensis, der auch als Kautschukfeigenbaum oder Gummibaum bezeichnet wird. Botanisch wird der Kautschukbaum der Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae) zugeordnet. Er kommt ursprünglich aus den tropischen Regenwäldern Amazoniens, wo er häufig in regelmäßig überfluteten Gebieten im Tiefland wächst. In freier Wildbahn erreichen Kautschukbäume Höhen von über 30 Metern, in Plantagen bleiben sie deutlich kleiner. Zwar gibt es noch zahlreiche weitere Pflanzen, deren Milchsaft für die Herstellung von Gummi verwendet werden kann. Aber Hevea brasiliensis liefert heutzutage 99 % allen weltweit gewonnenen Naturkautschuks …

Orang-Utans – die roten Waldmenschen

Unter den Menschenaffen sind Orang-Utans die einzig wirklichen Baumbewohner. Obwohl sie sich auch auf dem Boden fortbewegen können, verbringen sie ihre Zeit lieber kletternd in den Urwaldbäumen. Ihre Heimat sind tropische Regenwälder, Sumpfwälder und Bergregenwälder in Südost-Asien. Der Begriff Orang-Utan stammt aus dem Malaiischen und ist zusammengesetzt aus orang für Person (Mensch) und hutan für Wald – Waldmensch …