MapBiomas hat ausgewertet, wie sich Landbedeckung- und nutzung im brasilianischen Teil Amazoniens in den letzten 40 Jahren (1985 bis 2024) verändert haben. In dieser Zeit gingen demnach 521.000 Quadratkilometer (km2) Naturfläche am brasilianischen Amazonas verloren.
Amazonien in Südamerika ist die größte der drei Regenwaldregionen. Die Waldfläche in der länderübergreifenden Region im Einzugsgebiet des Amazonas ist 8,0 Millionen km2 groß, wovon 5,8 Millionen km2 (79%) den tropischen Regenwäldern zugeordnet werden. Den größten Anteil hat Brasilien mit einer Waldfläche in Amazonien von 5,2 Millionen km2 und zwar in den Bundesstaaten Acre, Amapá, Amazonas, Mato Grosso, Pará, Rondônia, Roraima, Tocantins, und im westlichen Teil des Bundesstaats Maranhão. Weitere Länder mit tropischen Wäldern in Amazonien sind: Peru, Kolumbien, Bolivien, Venezuela, Guayana, Surinam, Ecuador und Französisch-Guayana. Die im folgenden genannten Zahlen beziehen ausschließlich sich auf den brasilianischen Teil Amazoniens.
Die Initiative „MapBiomas“ ist ein Netzwerk aus Nichtregierungsorganisationen, Universitäten und Technologieunternehmen, das Daten zu Großlebensräumen (Biomen) und übergreifenden Themen analysiert. Untertützt wird MapBiomas beispielsweise von Google, Walmart, dem WWF und vielen weiteren Partnern und Geldgebern.
Brasilien
In Brasilien werden seit 500 Jahren Naturflächen zerstört und in vom Menschen genutzte Flächen umgewandelt, wie zum Beispiel für Landwirtschaft, Bergbau, Städte, Verkehrs- (z. B. Straßen) und Energieinfrastruktur (z. B. Staudämme und Solaranlagen).
MapBiomas hat Daten zur Landnutzung in Brasilien ausgewertet, wobei die letzten 40 Jahre (1985 bis 2024) berücksichtigt wurden. In dieser Zeit wurden in Brasilien jährlich 29.000 km2 Naturfläche in vom Menschen genutzte Flächen umgewandelt. Das sind in der Summe 1,1 Millionen km2 im Zeitraum von 1985 bis 2024, was 13% der Fläche Brasiliens entspricht.
Tasso Azevedo, Generalkoordinator von MapBiomas, ergänzt, dass Brasilien in der Zeit vor 1985 etwa 60% aller bis heute verlorenen Naturflächen zerstört hat. Die restlichen 40% der Zerstörung erfolgten danach in den nur vier Jahrzehnten von 1985 bis 2024.
Amazonien
In der Zeit vor 1985 wurden am brasilianischen Amazonas 130.000 km2 Naturfläche zerstört und in vom Menschen genutzte Fläche umgewandelt. Danach ist die Zerstörung massiv angestiegen. In den letzten 40 Jahren wurden 521.000 km2 Naturfläche am Amazonas zerstört, was in etwa der eineinhalbfachen Fläche Deutschlands entspricht. Mehr als die Hälfte davon, 307.000 km2, gingen allein in den vergangenen 20 Jahren verloren.